Freitag, 27. Februar 2009

fassungslos .........

Dies geschah am 25.02.09 fast vor unserer Haustür.....
Geschichten , die das Leben schreibt ? Sind wir noch irgendwo sicher ?
ich bin kein Bangbüx, aber sowas macht mir Angst .... nicht nur die Tat an sich, sondern auch und besonders das Verhalten von Polizei und Justiz.
Fast in der Nachbarschaft des Opfers, sozusagen in Rufweite , wohnt übrigends ein Polizist .....


Polizei von Anfang an alarmiert




Gedenklichter weisen am Tatort auf den furchtbaren Ausgang des Familiendramas hin, bei dem die 44-jährige Elena D. am Montag getötet wurde. Tatverdächtiger ist ihr ehemaliger Mann, der eine Woche zuvor von der Polizei aufgefordert wurde, das Wohnhaus der Familie zu verlassen. Fotos: roh


Lohne - Es war auch für die Polizei eine Ausnahmesituation: Kurz vor dem 8. Januar, dem Tag, an dem Anton D. aus der Haft entlassen werden sollte, warnte eine Bedienstete der Justizvollzugsanstalt Meppen die örtliche Dienststelle vor möglichen Racheakten, erinnert sich Peter Hochgartz, Leiter des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta. "Daraufhin haben wir von uns aus unsere Möglichkeiten der Kontrolle mit der Justiz abgeklärt." Die Angst, es mit einer tickenden Zeitbombe zu tun zu haben, war groß. Denn während der dreieinhalbjährigen Haft hatte sich der Lohner allen Therapien gegenüber verschlossen, sein Hass gegenüber seinen Schwiegereltern war bekannt.
Anton D. fühlte sich ausgenutzt von ihnen und auch seiner Frau: Das war der Tenor in der Verhandlung im Dezember 2005 vor dem Oldenburger Landgericht. Hier musste er sich dafür verantworten, dass er im Juli des Jahres mit der Axt auf seine Schwiegereltern losgegangen war. Streitigkeiten wegen der Finanzierung des Hausbaus sollen der Auslöser des Familiendramas gewesen sein.
Dass bei seiner Entlassung Vorsicht geboten war, war allen Stellen klar: So erließ die Strafvollstreckungskammer des Landgerichts Oldenburg die Führungsaufsicht mit den Auflagen, regelmäßigen Kontakt zu einem Bewährungshelfer zu halten und sich den Schwiegereltern nicht zu nähern.
Damit waren die Möglichkeiten der Justiz erschöpft. Denn weil er auch seine Haft vollständig verbüßt hatte, gab es keine Restfreiheitsstrafe mehr, die bei einem Verstoß während einer Bewährungszeit hätte vollstreckt werden können. Ein weiterer Umstand erschwerte die Arbeit des Bewährungshelfer und der Polizei. Dadurch, dass beide Eheleute das Sorgerecht über die Kinder hatten, ließ sich ein Zusammentreffen nicht vermeiden. "Wir haben der ehemaligen Ehefrau angeboten, sie bei solchen Treffen zu begleiten, doch das nahm sie nicht an." Elena D. habe sich der Einschätzung der Polizei hinsichtlich ihrer eigenen Gefährdung nicht angeschlossen. So informierte sie die Beamten nicht über mehrere Treffen. Als ihr Ex-Mann am 15. Februar die Kinder zurückbrachte, bat sie ihn zu einem Gespräch in die Wohnung, gestattete ihm auch, hier zu übernachten. Als er am folgenden Tag die Wohnung nicht wieder verlassen wollte, bat sie die Polizei um Hilfe. Anton D. habe keinerlei Widerstand geleistet, erläutert Hochgartz die Situation.
Noch am vergangenen Freitag führten die Bewährungshilfe und die Polizei ein eingehendes Gespräch mit dem Mann, der nun in Oldenburg in der Untersuchungshaft sitzt: "Weder bei diesem Gespräch, noch aus anderen Informationen gab es einen Hinweis auf eine mögliche Gefährdung der geschiedenen Ehefrau." Die Rechtslage habe nicht mehr zugelassen, als getan wurde, "und zwar über das übliche Maß hinaus", betont Klaus Bergmann, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Cloppenburg/Vechta. "Die über Tage und Wochen mit dieser Lage beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur der Polizei sind tief betroffen, dass sie trotz aller Bemühungen diese Tat nicht verhindern konnten."

OV 28.02.09


Ex-Mann von Polizei abgeholt



Lohne (ru) - Hätte der Mord an der 44-jährigen Elena D. verhindert werden können? Zumindest wusste die Lohner Polizei schon eine Woche vor dem Verbrechen, dass der 50-jährige Anton D. aus Lohne gegen seine Auflagen verstößt. Er steht in Verdacht, am Montagabend seine 44-jährige geschiedene Ehefrau zu Tode getreten zu haben.
Nach diesen Auflagen war ihm jeder Kontakt zu seiner Familie und das Betreten des Hauses am Eichhornweg untersagt. Daran hielt Anton D. sich nicht: Am Montagabend (16. Februar) mussten Polizisten den Mann nach Informationen dieser Zeitung auf Bitten der Frau aus der Wohnung abholen. Zuvor soll er dem Sohn bei einem Treffen den Schlüssel vom Schlüsselbund genommen haben.
Von dem Polizeieinsatz zeigte sich gestern die Staatsanwaltschaft Oldenburg überrascht. "Wir haben davon keine Kenntnis." Walter Sieveke, Leiter des Polizeikommissariates Vechta, wollte den Polizeieinsatz gestern "weder bestätigen noch dementieren". Bisher war die Staatsanwaltschaft davon ausgegangen, dass der Festgenommene, der Angaben zum Tathergang verweigert, die Auflagen eingehalten hat. Die Strafvollstreckungskammer hatte die Führungsaufsicht angeordnet. Als Anton D. am 8. Januar aus der Haft entlassen wurde, war Justiz und Polizei klar, dass er Ex-Frau und Familie gefährlich werden konnte.
Ein Verstoß gegen die Auflagen, wie jetzt vor dem Lohner Mordfall passiert, habe keine unmittelbaren Konsequenzen, erklärte gestern Staatsanwalt Dr. Rainer du Mesnil de Rochemont. Es liege lediglich eine neue Straftat vor, der die Einleitung eines neuen Ermittlungsverfahrens folge.

OV 27.02.09

Täter trat sein Opfer zu Tode

Lohne (ru) - “Insbesondere Gewalteinwirkung mit einem Schuh gegen den Kopf des Opfers” sei die Ursache für den Tod der 44-jährigen Lohnerin Elena D. Das teilte gestern der Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg, Dr. Rainer du Mesnil de Rochemont, auf Anfrage dieser Zeitung als ein erstes Ergebnis der Obduktion mit. Dieses Ergebnis bedeutet, dass der Täter die Mutter zweier Kinder zu Tode trat. Als verdächtig wurde am Montagabend noch am Tatort der Ex-Mann des Opfers festgenommen.
Stichverletzungen wurden nicht festgestellt, so der Staatsanwalt. In der Nähe des Tatorts in Lohne am Luchsweg war ein blutverschmierter Schraubenzieher gefunden worden, der ebenfalls noch untersucht wird. Auch darüber, ob die Frau zuvor mit einem Auto angefahren wurde, gab es gestern noch keine nähere Aufschlüsse. Am Tatort lag das Opfer vor einem Wagen, der nach Informationen dieser Zeitung offensichtlich zuvor vom Parkplatz am Luchsweg aus durch eine Hecke auf den benachbarten Grünstreifen gerast war. Das schriftliche Untersuchungsgutachten lag gestern noch nicht vor. Unterdessen werden die Familie und auch die Nachbarn der Getöteten psychologisch betreut. Das sei bei besonders grausamen Delikten mit besonderen Belastungen für die Angehörigen und auch Zeugen obligatorisch, erläuterte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Der festgenommene Anton D. (50), der vor gut dreieinhalb Jahren seine Schwiegereltern mit einer Axt angegriffen und verletzt hatte, wurde nach seiner Haftentlassung überwacht. Es war befürchtet worden, dass er seiner geschiedenen Frau gefährlich werden könnte.

OV 26.02.09

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Erschütternd! Man fühlt sich richtig ohnmächtig, wenn man das liest...

wollhexe68 hat gesagt…

Liebe Lisabeth!

Nein, wir sind nirgendwo mehr sicher!!!!! Bei uns wird seit Weiberfastnacht ein 17jähriger Junge (Felix) vermisst, von dem bis heute jede Spur fehlt. Entführt? Ermordet? Im Alkoholrausch im Kanal ertrunken? Keiner weiss es. Und diese Ungewissheit ist einfach schrecklich. Es hätte auch mein ebenfalls 17jähriger Felix sein können. Mir fehlen echt die Worte!

GlG
Suse

Anonym hat gesagt…

Leider passiert immer öfters sowas. Schockierend. Auch bei uns in Heidenheim. Noch nie habe ich von sovielen Morden bei uns wie in den letzten Jahren gelesen. Und in Aktenzeichen XY war ja Heidenheim auch dabei. Und wir wohnen nur einn paar Kilometer weg.
Grüßle Andrea

Anonym hat gesagt…

Lisabeth, da wird einem schon angst und bange, das kannst du mir glauben!

Ich hab sofort an Dich gedacht, als ich das bei uns in der Zeitung las!

Knuddlers und bis Mittwoch
das Ottili

Sunsy hat gesagt…

Schlimm, was so alles passiert, ne? Ich hab so viele schreckliche Meldungen gehört und gelesen... So als Außenstehende(r) kann man da nicht viel machen als zu hoffen und zu beten.

Schöne Socken hast du übrigens wieder genadelt :)

glg, Sunsy