Donnerstag, 8. November 2007

gestern im TV und andere Gedanken


gestern lief im TV dieser Film ...
ich hab ihn mir angesehen und heute Abend kommt Teil 2, den ich auch gucken werde ....
selbst Jahrgang 1961 hatte und habe ich Kontakt zu " Contergan - Kindern ", im Gymnasium war eine, Hiltrud, in meiner Klasse. Sie hat " nur " Ärmchen, die kann sie man grade vor der Brust zusammenkriegen, in der Klasse hatte sie einen speziellenn Tisch, der aber in der Ecke stand, sie wollte den nicht. Und mit ihren Ärmchen
ist sie ziemlich geschickt, sie hat die tollsten Sachen gehäkelt, stricken ging nicht so gut aber doch auch und Sticken konnte sie auch damit. Hiltrud hat Jura studiert...
Damals haben einige Mitschüler erst komisch geguckt und es gab Eltern, die wollten nicht, das ihre Kinder mit " so einer " zusammen in der Klasse sind. Das war aber nur eine Minderheit und nach einigen Wochen hatte sich das gegeben, als die Berührungsängste überwunden waren. Hiltrud war ein " ganz normales " Mädchen und das ist sie heute noch für mich. Hin und wieder treff ich sie in der Stadt, sie wohnt bei ihrer älteren Schwester, seit die Mutter nicht mehr lebt.
Ich fand es schrecklich im Film, wie " einfühlsam " die Schwester und die Ärzte den jungen Eltern gegenüber waren ..." das da" " sowas kann man heute bequem im Heim abgeben ", " ihre Tochter ist eine Zumutung für uns " ..... sicher ging man damals noch ganz anders mit fehlgebildeten Kindern um als heute, aber diese Überheblichkeit finde ich doch erschreckend .......... als ob die Eltern Schuld seien ................ es hat niemand versucht, die Mutter und den Vater zu trösten...

und ich finde es ebenso erschreckend, dass der Hersteller dieses Präparates es heutzutage noch versucht ( hat), die Ausstrahlung des Filmes zu verhindern ......................... und sich aus seiner Verantwortung den "Contergan-Kindern " gegenüber zu stehlen ...............

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Erlebnisse mit einfühlsamem medizinischen Personal
hatte ich 1989 im August, als mein Vater im Sterben lag. Er hatte Lungenkrebs im Endstadium, Metastasen überall und 4 Tage vor seinem Tod kamen Hirnkrämpfe dazu...... er lag im Krankenhaus, meine Mutter war fast Tag und Nacht bei ihm, meine Schwester und ich haben ihr abwechselnd beigestanden... Montagabend krampfte er ganz fürchterlich und der gerufene Arzt meinte nur : " da kann ich auch nichts mehr machen und wenn Sie es auch nicht einsehen wollen, es ist vorbei...." sprachs drehte sich um und ging. Am anderen Morgen kommt eben dieser Medizinmann rein, guckt irritiert und sagt stumpf : " Wieso lebt der Götting noch ? Den hatte ich gar nicht mehr auf meinem Plan"...., nicht mal sowas wie guten Morgen oder auf Wiedersehen.....
meine Mutter hat diese Äußerung Gott-sei-Dank gar nicht richtig mitbekommen ................... aber ich hab es bis heute nicht vergessen. Es war ein Arzt mittleren Alters.................

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September 1991 , mein Sohn 8 Wochen zu früh auf die Welt geholt,
Kind auf der Frühchenstation im Nachbarort, ich hier im KH, es ging uns beiden ganz gut..... sagt die eine Oma zu mir : " erzählt das man bloß noch nicht überall rum, dass eurer Junge schon da ist ... vielleicht kriegt ihr den ja gar nicht groß ..... und wer weiß, ob der überhaupt gesund ist"..............
tja .... dazu fällt mir bis heute nichts Gescheites ein ..... stelle sich bloß einer vor, sie hätte damals einen "verkrüppelten" Sohn geboren .... ob sie den auch " bequem im Heim abgegeben " hätte ?
oder wenn unser Sohn behindert gewesen wäre .... hätte sie ihn dann nicht geliebt ?

oder wenn unsere Tochter nicht gesund gewesen wäre ... bei ihr hab ich Angst genug gehabt im letzten Schwangerschaftsdrittel, dass sie nicht gesund ist, das Kind ist kaum noch gewachsen war aber doch zwar sehr klein aber gesund und munter
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meine Oma sagte mal, als ich noch klein war und ein Cousine von mir ein behindertes Kind zur Welt brachte: " da sagt meine Tochter :' wie kann das angehen, ein krankes Kind, womit haben die das verdient "...ich hab gesagt : Kathrina, wie kann das angehen, du hast 9 gesunde Kinder, womit habt ihr das verdient ?' ........ "










Dein Bericht

13:57, Thursday 8 November 2007 Geschrieben von
Hallo Sockenlis

ja ich finde es auch schrecklich die Vorgänge da auch ich Jahrgang 61 bin und absolutes "Schwein" hatte, da meine Mutter damals das Einlösen des Contergan-Rezeotes glatt veschusselt hatte und als sie es dann wiederfand hatte ich nur noch 2 Wochen bis zur Geburt, also hat sie es dann weggeworfen, da sie es nicht mehr brauchte.

Da ich ja aus Raum AC-MG bin habe ich eben im Radio DAS HITRADIO 100,5 in den Nachrichten gehört:
das Grünenthal sich weigert überhauot nochmal über eine nochmalige Zahlung nachzudenken.

Laut Grünenthal hätten sie ihre Pflicht mit der damaligen einmaligen Zahlung geleistet und sähen sich daher von jeglicher weitern Schuld entbunden.
EINFACH KEINE WORTE FÜR SO EIn WIDERWÄRTIGES VERHALTEN

Gruss Gertrud

da kan man mal sehen, was manche für ein Gewissen und Verantwortungsbewußtsein haben ... nämlich gar keins
und ich finde das auch WiDERWÄRTIG

lG Lisabeth


Unbenannter Kommentar

22:22, Thursday 8 November 2007 Geschrieben von s´hexerl

wenn ich ned selber auch schon so nette Menschen kennengelernt hätte, würd ich´s ja kaum glauben können...... aber meiner Mama hat auch eine einfühlsame Krankenschwester mitgeteilt "mei, mit Knochenkrebs hat´s noch keiner länger als 3 Jahr gschafft" ... da waren die 3 Jahre bei meiner Mama fast grad rum.... sie hat dann zum Trotz noch 2 Jahre draufgesetzt..... am Tag vor der Beerdigung bin ich von der Kusine meiner Ma gefragt worden: "sag Kind, warum weinste denn?!" ....
ja, manchmal laufen schon mehr als Bekloppte rum....
aber wir sollten ned vergessen, wieviele liebe Menschen es in den Pflegeberufen gibt......

ach ja... OT... FuHm bedeutet: Feuer unterm Hintern machen *ggggg* aber.... was meintest Du mit "Wortwolke"? da steh ich grad aufm Schlauch...
viele liebe Grüße,
Nadja

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