Samstag, 25. Dezember 2010

Die Weihnachtsmaus


Die Weihnachtsmaus ist sonderbar
(sogar für die Gelehrten),
denn einmal nur im ganzen Jahr
entdeckt man ihre Fährten.

Mit Fallen oder Rattengift
kann man die Maus nicht fangen.
Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
noch nie ins Garn gegangen.

Das ganze Jahr macht diese Maus
den Menschen keine Plage.
Doch plötzlich aus dem Loch heraus
kriecht sie am Weihnachtstage.

Zum Beispiel war vom Festgebäck,
das Mutter gut verborgen,
mit einem Mal das Beste weg
am ersten Weihnachtsmorgen.

Da sagte jeder rundheraus:
"Ich hab es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen."

Ein andres Mal verschwand sogar
das Marzipan von Peter,
was seltsam und erstaunlich war,
denn niemand fand es später.

Der Christian rief rundheraus:
"Ich hab es nicht genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen."

Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
an dem die Kugeln hingen,
ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
nebst andern leckren Dingen.

Die Nelly sagte rundheraus:
"Ich habe nichts genommen!
Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
die über Nacht gekommen."

Und Ernst und Hans und der Papa,
die riefen: "Welche Plage!
Die böse Maus ist wieder da,
und just am Feiertage!"

Nur Mutter sprach kein Klagewort.
Sie sagte unumwunden:
"Sind erst die Süssigkeiten fort,
ist auch die Maus verschwunden!"

Und wirklich wahr:
die Maus blieb weg, sobald der Baum geleert war,
sobald das letzte Festgebäck
gegessen und verzehrt war.

Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus -
bei Fränzchen oder Lieschen -
da gäb es keine Weihnachtsmaus,
dann zweifle ich ein bisschen!

Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
Das könnte euch so passen!
Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
bleibt jedem überlassen!

ein Gedicht von James Krüss

das hier ist zwar nicht wirklich eine Maus, sondern eine Ratte, dafür aber in schneefarben mit roter Bommelmütze und gestern zwischendurch angefertigt für Salem ( weil sein Cpt.Kirk leider von ihm gegangen [worden] ist...) ... sonst hat man ja auch nichts zu tun am Heilig Abend
nachmittags zwischen 4 und 5

6 Kommentare:

Claudia hat gesagt…

Wie süüüß !!! Toll gemacht ! Und geniales Gedicht.
Viel Ruhe - ohne *schnell man bastel* Aktionen für die restliche Weihnachtszeit
Wünscht Claudia

Esther hat gesagt…

Danke für das lustige Gedicht, ich kannte es nicht.;) Aber die Auswirkungen der Maus scheinen in manchem Haushalt zu spüren zu sein.!
Frohe Weihnachten, liebe Lisabeth!
Weihnachtsgrüsse
Esther

Sinchen hat gesagt…

Hi,
ich habe dieses Jahr auch viele Mäuschen gestrickt und auch eine Anleitung auf meinen Blog gestellt. Sind deine Mauseöhrchen gehäkelt? Das Weihnachtsmausgedicht hab ich auch in meinen Adventskalender gestellt. Lustig, beides hier verbunden zu sehen,bzw zu lesen. Dir ein schönes Weihnachten und einen guten Rutsch
Sinchen

angela hat gesagt…

Frohe Weihnachten wünscht Angela. Dieses Gedicht ist eines der schönsten Weihnachtsgedicht welches ich kenne. Denn es ist doch eigentlich sehr nah am Leben. Liebe Grüsse Angela

Mo hat gesagt…

Lagebericht : Ratte Nr.1 Paul (der Mörder) ist leider vor gut 2 Wochen an einer Lungenentzündung im biblischen Alter von 4 1/2 Jahren verstorben. Gott habe sie seelig, für Ersatz ist gesorgt :D

dörte hat gesagt…

Lieb Lisabeth,

auch Dir und Deiner Familie wünsche ich ein schönes Weihnachtsfest gehabt zu haben - meines hab ich wieder sehr genießen können!

Wenn auch Heiligabend auf der Arbeit so kurz vor knapp nicht wirklich lustig war - für manche Kollegen und Menschen schämt frau sich dann einfach nur! Aber Benimm ist heute wohl nicht mehr "in"!

Wir lesen uns bestimmt bald wieder!


Alles Liebe Euch und für das neue Jahr nur vom Allerfeinsten ohne Katastrophen und so!


Euer/Dein Ottili Dörte