Weil ich gern handgefärbte Wolle verstrick und diese meist in Strängen erhältlich ist, muß man seine Knäuel erstmal wickeln, bevor es losgehen kann.
Früher machte man das mit den Armen eines netten Menschen als Stranghalter und den eigenen Hände als Wickelmaschine. Es gibt aber patente Hilfsmittel, die einem diese Arbeit erleichtern. Zum Beispiel Haspeln, auf die man seine Stränge spannen kann. Schon vor einigen Jahren hatte mein Mann mir eine gedrechselt, nach historischem Vorbild. Leider ist die im letzten August ziemlich ramponiert worden beim Brand, überlebt hat sie aber und die rußigen Knäuel, die ich gewaschen hab, habe ich auch damit "stranguliert". Aber so ganz neue Wolle ohne Ruß und Rauchduft wollte ich doch nicht damit in Berührung kommen lassen. Also habe ich mir erst eine neue Schirmhaspel gekauft ( die alte war so angesengt, dass sie zum Ofen anheizen verwendet wurde.... ). Kürzlich hat meine Mann sich in seine Werkstatt einen Kraftstromanschluß legen lassen und die alte Drechselbank von seinem Vater in Betrieb genommen.
( Herbert sagt immer: zusammengebaut aus drei alten russischen Panzern und einer Wehrmachtskanone *gg*, aber sie funktioniert sehr gut, auch wenn sie schon uralt ist und sicher heutigen Sicherheitsvorschriften nichtg unbedingt gerecht wird. )
Einige technische Veränderungen und Verbesserungen am Vorbild hat er vorgenommen und nun ist das gute Stück fertig ....
gut 80 cm hoch insgesamt und ein Durchmesser von 65 cm, die gedrechselten Teile aus Eiche, die Achse und die Platten aus Kiefer.
Auf dem Bild seht ihr beide nebeneinander, die helle linke ist die neue, die angekokelte und dunklere die alte. Auch die alte wird nicht entsorgt.... das hat sie nicht verdient.
1 Kommentar:
Oh, die ist aber toll geworden!!
Wenn ich genügen Lagerplatz hätte, hätte ich auch schon längst so ein Teil....
Grüße aus dem Ländle von
Andrea
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